"Experimente des Leibes" stellt die empraktische Präsenz des Körpers eines Individuums inmitten einer scheinbar menschenleeren, selbstzentrierten Welt dar.
Im vollzughaften Erfahren der die Figur umgebenden Welt, der Natur, die als Teil ihrer eigenen Leibhaftigkeit präsentiert wird, lernt sie sich selbst mehr und mehr kennen.
Exemplarisch wird der Leib des Individuums, sowohl als Natur, die wir je schon selbst sind in unserer affektiven Geworfenheit und als Leib, der sich körpertechnikvermittelt selbst entwirft, in eine sowohl künstlerische als auch philosophische Debatte eingeführt, die die Probleme von Kunst und Philosophie als gemeinsame thematisiert. In welchem Verhältnis steht das Selbst zum Ich? Was heißt Empraxis im Gegensatz zur Praxis? Was heißt Vernunft im Gegensatz zum Verstand und was heißt Skeptizismus im Gegensatz zu existenzieller Kritik? Leibhaftiges Selbstdenken?
Die Figur unternimmt den bedingungslosen Versuch „sich selbst“ zu spüren, aufgrund der eigenen Körpererfahrung, aufgrund des eigenen Beziehungsnetzes, aufgrund der eigenen Geschichte und aufgrund des eigenen Werkes, das experimentell kritisch hinterfragt im leiblichen Erleben der Welt wird.
Das Erkennen seiner Selbst lebt für sie vom emphatischen Augenblick des unmittelbaren Erlebens. Im Akt des Agierens erfährt sie sich als Intensität. Ohne dieses begreifende Handeln oder handelnde Begreifen bliebe das Leben für sie etwas Amorphes, Ungestaltetes, Bedrohliches. Der Begriff des Selbst bleibt also keine Floskel, sondern bewegt sich auf die Welt zu, indem es versucht, seine eigene Welt leibvermittelt zu „definieren“.
Offen bleibt letztlich ganz bewusst die Frage, ob dieses (Lebens-)Experiment des Leibes glückt oder scheitert. Oder ob gerade in den Nuancen des Scheiterns ein „Glücken“ steckt, das die Figur auf ihrem Weg vorantreibt und streckenweise vielleicht sogar über sich hinauswachsen lässt.

 

 

 

 

 

 

 

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